Wichtigste Zutat für das Breitband-Upgrade: die kundenorientierte Ausrichtung

Wie viele meiner Kollegen in der Breitbandbranche bin ich ein aufmerksamer Beobachter der laufenden Netzwerkmodernisierungen. Bei dem ständigen Diskurs über Upgrade-Strategien, Initiativen zum Ausbau von Glasfaserkabeln durch große Player und Überlegungen zu den am besten geeigneten Technologien kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass die Sichtweise des Kunden oft übersehen wird. Mit „Kunde“ beziehe ich mich nicht nur auf diejenigen innerhalb des Netzbetreiberbereichs, sondern vielmehr auf den Endnutzer – die Person, die den Breitbanddienst abonniert und bezahlt.

Was suchen diese Kunden? Benötigen sie technische Features wie symmetrische Upload- und Download-Bandbreite? Streben sie nach einer geringen Latenz? Brauchen sie wirklich eine optische Verbindung zu Ihrem Zuhause? Oder wollen sie einfach nur gutes, bezahlbares Internet? Das Verständnis der Kundenwünsche sollte den Verlauf der Breitband-Upgrades steuern und sicherstellen, dass technologische Fortschritte und strategische Entscheidungen mit dem ultimativen Ziel übereinstimmen, dem Endbenutzer ein zufriedenstellendes Breitband-Erlebnis zu bieten.

Im Bereich der Breitband-Upgrades kommt es oft vor, dass sich Endbenutzer nicht wirklich Gedanken darüber machen, woher „die Box“ in ihren Räumlichkeiten ihr Signal bezieht, noch über andere technische Details hinter den Kulissen. Kunden legen Wert auf das Endergebnis – und ihr Fokus liegt auf dem alltäglichen Aspekt ihres Internetdienstes. Ähnlich wie bei der Bestellung einer Pizza ist Ihnen der Ofen, in dem sie gebacken wird, oder das konkrete Fahrzeug, das für die Lieferung verwendet wird, möglicherweise nicht so wichtig – Sie möchten einfach nur, dass Ihre Pizza pünktlich und lecker ist. Was für die Breitbandkunden zählt, ist ein durchweg zuverlässiges, preisgünstiges und nahtloses Interneterlebnis.

Meiner Meinung nach sollte der Breitband-Upgrade-Pfad ebenso unvoreingenommen sein wie der Endkunde bei der Wahl der Infrastruktur. Gigabit ist letzten Endes Gigabit, egal ob es über Glasfaser oder das klassische HFC-Netzwerk geliefert wird. Es scheint, dass das klassische HFC in den letzten Jahren in der Diskussion gegen Fiber-to-the-Home-Netze etwas an Position verloren hat, obwohl die Nutzung seiner bestehenden Infrastruktur und der Ausbau zur Interoperabilität den Betreibern immer noch das bietet, was sie brauchen, um heute das gute, bezahlbare Internet bis zum Endkunden zu liefern.  

Ein erheblicher Wettbewerbsvorteil für die klassischen HFC-Netze ergibt sich aus der Möglichkeit, Modernisierungen ohne kapitalintensive Infrastrukturinvestitionen durchführen zu können. Mit der Entwicklung der Distributed Access Architecture (DAA) hat die Branche eine neue, interoperable Technologie geschaffen, die zukünftige Investitionen sichert und die bestehende Kabelinfrastruktur in ein gigabitfähiges Netzwerk verwandelt. Die Vorteile sind erheblich! Insbesondere in Umgebungen mit mehreren Wohneinheiten (MFH), in denen die Vermeidung des Umbaus des Hausnetzwerks zu Zeit- und Kosteneinsparungen für den Betreiber und die Bewohner führt.

Aus finanzieller Sicht ist es auch wichtig zu verstehen, dass die Rendite von Breitband-Infrastrukturinvestitionen nicht nur von den Zahlen der „Homes Passed“ oder der Anzahl der „Homes Connected“ abhängt. Stattdessen liegt der Schlüssel zur Erfüllung der Umsatzerwartungen, insbesondere kurz- oder mittelfristig, in den „Homes CONTRACTED“, also zahlenden Kunden. Dies ist ein entscheidender Faktor, der den Schwerpunkt von der großen Netzwerk-Reichweite auf die entscheidende Kennzahl: der Gewinnung vertraglicher, umsatzgenerierender Abonnenten verlagert. Durch die Bereitstellung einer schnellen und einfach bereitzustellenden Hausverbindung ist DAA ein klarer Vorteil bei der Umwandlung von "Homes Connected" in "Homes Contracted".

Während wir uns in der dynamischen Landschaft der Breitband-Upgrades bewegen, wird mir klar, dass die Perspektive des Kunden der Kompass ist, der unsere Entscheidungen leitet. Die Wahl der Technologie sollte die grundlegenden Ziele der Bereitstellung guter und erschwinglicher Internetdienste nicht in den Hintergrund rücken.Letztendlich hängt der Erfolg der Branche von der sorgfältigen Abwägung von Kosten und Zeit der Upgrade-Projekte sowie von der Fähigkeit ab, die Erwartungen der Kunden zu übertreffen. Wenn wir diese drei Faktoren im Gleichgewicht halten, können wir uns weiterhin den Chancen und Herausforderungen der Zukunft stellen.

Sven Baus

Sven Baus

Ich bin der Vertriebsleiter für die DACH-Region. ich bin beigetreten Teleste Anfang 2021. Ich verfüge über langjährige Erfahrung in der Branche. Nach meinem HF-Ingenieur-Studium wechselte ich in das Produktmanagement-Team eines deutschen Herstellers für HF- und Multimediatechnik. Ich habe auch Erfahrung im technischen Vertrieb und im Kundendienst und habe mit Betreibern und Vertriebshändlern im Ausland zusammengearbeitet. Bitte sehen Mein LinkedIn.

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